Lösungen
Um die Klimaerwärmung auf 2° zu beschränken, hat Aachen ein geschätztes Restbudget von 16,3 Millionen Tonnen CO2. Selbst wenn wir das Ziel des IKSK einhalten, ist dieses Budget 2028 überschritten.
Es gibt also viel zu tun. Unser Ausstoß besteht aus drei großen Kategorien: Wärme, Verkehr und Strom. Daher konzentrieren wir uns zunächst auf Lösungen, die in diesen Bereichen viel CO2 einsparen können.
Wärme
44 % des Aachener CO2-Ausstoßes stammen von der Wärmeversorgung laut Bilanz der Stadt für 2021. Damit hat der Wärmebereich den größten CO2-Ausstoß.
Vom Ausstoß für Wärmeerzeugung stammen 76 % aus Erdgas, 9 % aus Heizöl und 11 % aus Fernwärme. Nur 4 % stammen aus erneuerbaren Quellen. Damit ist die Abhängigkeit vom Erdgas die wichtigste Hürde.
Was kann die Stadt tun?
Die Pläne der Stadt sind vor allem in einer Grobskizze zu finden.
Um die Abhängigkeit vom Erdgas zu reduzieren, bemüht sich die Stadt, an den richtigen Stellen Anreize zu geben. Die Umstellung rechnet sich erst nach einem längeren Zeitraum, weshalb Vermieter und Gewerbe oft zögern.
Die Stadt untersucht zudem, ob sie die bestehende Gasinfrastruktur mit grünem Wasserstoff weiter verwenden kann.
Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Fernwärme. 90 % der Fernwärme stammen aus dem Braunkohlekraftwerk Weisweiler, welches 2029 stillgelegt werden soll, laut einer Analyse der Stadt aus 2022. Die Stadt verfolgt einige Ansätze, um dies auszugleichen. Darunter fallen der Anschluss der Müllverbrennungsanlage Weisweiler, der Bau neuer Bioerdgas-Anlagen und die Untersuchung der Tiefengeothermie, welche in Aachen besonders attraktiv ist.
Zudem sollen die Gebäude der Stadt, RWTH und FH saniert werden, da diese fast 10 % der Wärmeenergie benötigen laut Analyse aus 2022.
Was kannst du tun?
Prüfe, aus welchen Quellen die Wärme bei dir zu Hause stammt. Wärmepumpen und Solarthermie sind Möglichkeiten, die Wärme effizient und günstig zu erzeugen.
Prüfe auch, ob dein Haus oder deine Wohnung unnötig viel Wärme verliert. Unabhängig davon, wie die Wärme erzeugt wird, ist es fürs Klima, aber auch für deinen Geldbeutel, günstiger, wenn die Wärme nicht entweicht. Falls deine Unterkunft noch nicht einem angemessenen Energiestandard entspricht, sollte sie saniert werden. Dafür kannst du eine Förderung beantragen.
Strom
Strom ist in Aachen der drittwichtigste Energieträger und war im Jahr 2020 für 28 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Dabei stammen bisher nur ca. 16 % des Stroms aus erneuerbaren Energien, insbesondere aus der Windenergie.
Was kann die Stadt tun?
Was die Stadt plant, lässt sich vor allem in der Grobskizze nachlesen.
Aachen strebt den weiteren Ausbau von Windenergie und Photovoltaik an. Insbesondere der Ausbau der Windenergie wird als Schlüsselfrage zum Erreichen der Klimaziele angesehen. Hierfür ist eine Vereinfachung der Planungs- und Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen notwendig, wie er auch von der Bundesregierung angestrebt wird.
Der Ausbau von Photovoltaikanlagen ist noch nicht in dem von der Stadt beabsichtigten Ausmaß. Neben der schon vorhandenen Förderung von Dach-Photovoltaik auf Wohngebäuden sollen Unterstützungsangebote für Gewerbe- und Mietgebäude entwickelt werden. Zudem könnten Konzepte entwickelt werden, um in Zukunft Freiflächen- und Agri-PV zu fördern. Ein großes Problem ist, dass es nicht genügend Installationsbetriebe gibt. Die Stadt kann hier mit Ausbildungsinitiativen das Handwerk unterstützen.
Was kannst du tun?
Wenn du in einem Einfamilienhaus wohnst, kannst du Dach-Photovoltaik installieren. Die Stadt fördert diese, wie auch die dazugehörigen Batteriespeichersysteme, finanziell. In einer Mietwohnung hast du die Möglichkeit, sogenannte Balkon-Solarmodule anzuschließen, die ebenfalls finanziell gefördert werden und einfach zu installieren sind.
Zusätzlich kannst du deinen Strom von einem Ökostromanbieter beziehen und alte Haushaltsgeräte durch neue, energieeffizientere Geräte ersetzen.
Verkehr
31 % der CO2-Emissionen in Aachen stammen aus dem Verkehr.
Was kann die Stadt tun?
2015 erstellte die Stadt die Vision 2050. In 2020 wurde Teil 1 der Mobilitätsstrategie veröffentlicht und in 2022 erschien der Lagebericht Mobilität 2021.
Die vom Radentscheid angestoßenen Ziele zur Verbesserung des Radverkehrs sind Teil dieser Mobilitätsstrategie. Dabei stehen laut Lagebericht 2021 der Ausbau von Fuß- und Radverkehr, öffentlicher Verkehr und neuer Mobilitätsangebote zum einfachen Mieten von Autos und Elektrofahrrädern sowie Apps für den Busverkehr.
Was kannst du tun?
Damit du dein Mobilitätsverhalten ändern kannst, müssen Infrastruktur und Transportangebote entsprechend angepasst werden. Daher behalten wir im Blick, was die Stadt bezüglich Mobilität plant und wie du dich in diese Pläne einbringen kannst.